Hier finden Sie alle Details zum Artikel
Epigenetik
Wie unsere Erfahrungen
vererbt werden
Eine zweite Ebene jenseits der Gene ist in den Fokus der Wissenschaft gerückt: die Epigenetik.
Neben der Sequenz der DNA, aber in engster Verbindung mit ihr, existiert eine zweite, ja eine dritte und vierte Ebene der Information. Diese epigenetischen Programmierungen können ganze Chromosomen an- und
abschalten. Sie sind es, die der Klaviatur der Gene die komplexe und unendlich vielfältige Musik des Lebens
entlocken.
Bei alldem erfüllen sie eine Schanierfunktion zwischen Umwelt und Genom, als eine Art Missing Link, das die
alte Debatte über die Bedeutung von Genen und Umwelt in eine neue Phase eintreten lässt. Besondere Brisanz erhalten die Erkenntnisse der Epigenetik durch die absehbaren Konsequenzen für Medizin und Evolutions-biologie, für die grossen Fragen der Lebenswissenschaften.
Epigenetische Programmierfehler scheinen bei der Entstehung von Krebs eine entscheidende Rolle zu spielen. Ergeben sich daraus neue Möglichkeiten der Früherkennung und Therapie?
Wie entstehen Schizophrenie und Depression?
Oder auch: Wie entstehen die Variationen der Arten, eine der wichtigsten Voraussetzungen für den
evolutionären Wandel, und wie werden sie vererbt?
Wir werden Zeugen eines dramatischen Paradigmenwechsels in der Biologie.
»Bernhard Kegel macht die Forschungen zum Zellinnern so durchsichtig, dass auch Laien sie verstehen.« SPIEGEL ONLINE